Der 62. MMM-Kongress in München stieß auf enorme Resonanz: Rund 700 Gäste erlebten ein Event, das in herausfordernden Mut zum Aufbruch vermittelte. Hervorragende Referenten analysierten dabei klug die aktuelle Lage, inspirierten mit ihren Lebensgeschichten, präsentierten unternehmerische Erfolgsmodelle und wiesen neue Wege in eine Zukunft voller Möglichkeiten.

Viel Raum für Kommunikation und Austausch lieferten darüber hinaus die beiden Abendevents: Zum einen der Südtiroler Abend bei Eataly und zum anderen der Festabend mit der georgischen Sterneköchin Tekuna Gachechiladze.

Präsidentin Simone Krah verwies zum Auftakt des Kongresses darauf, dass es in Deutschland und Europa wieder neue Narrative braucht. Gemeinsinn und Kooperationsbereitschaft seien jetzt gefragt. Denn die Herausforderungen der Zeit könnten nur miteinander gemeistert werden.  Unternehmen würden künftig nicht allein anhand der ökonomischen Effizienz bewertet, es gehe zunehmend auch darum, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen. Dazu zähle der Einsatz für Freiheit, Demokratie und soziale Marktwirtschaft. Jeder sei gefragt, in diesen Zeiten, den Populisten und Vereinfachern die Stirn zu bieten.

Die Speaker:innen beider Tage überzeugten in München mit starken Inhalten. Zum Auftakt gaben Prof. Peter R. Neumann vom King‘s College London und der China-Experte Frank Sieren Einblick in die weltpolitische (Un-)Ordnung. Ihr Tenor: Der Westen muss stark und geschlossen agieren, Pragmatismus sei gefragt im Umgang mit anderen Staaten der Welt. Es gelte, Brücken zu bauen.

Wichtig der wirtschaftspolitische Weckruf von Prof. Dr. Moritz Schularick vom Kieler Institut für Weltwirtschaft sowie Sarah Röser und Angela De Giacomo, die zum Handeln aufforderten. Schularick forderte dabei eindringlich mehr Veränderungsbereitschaft auf allen Ebenen ein und plädierte für deutlich höhere Investitionen in Digitalisierung und Zukunftsstrategien.

Inspirierend die unternehmerischen Erfolgsgeschichten von Jacob Fatih, Torsten Toeller, der gemeinsam mit Prof. Dr. Arnold Weissman den Weg von Fressnapf vom Versorger zum Umsorger beschrieb, und von Coop Schweiz-CEO Philipp Wyss.

Ganz im Zeichen erfolgreicher Zukunftsstrategien stand der Kongress-Dienstag, den der Vitra-Trendexperte Raphael Gielgen mit einem fulminanten Beitrag eröffnete, eine These: „Am Ende des Jahrzehnts werden viele Unternehmen den Hauptteil ihres Umsatzes mit Produkten machen, die es heute noch gar nicht gibt“.

Dr. Johannes C. Bauer vom Gottlieb Duttweiler Institut verwies darauf, dass Einkaufen für immer mehr Kunden zum Stressfaktor und Zeitfresser würde. Hier müssten neue Konzepte ansetzen, Händler zum Zeitgestalter werden. Marion Höchli von Planted zeigte den kooperativen Erfolgsweg des Schweizer Start-ups auf, das in enger Zusammenarbeit mit Handel und Gastronomie auf dem stetigen Wachstumspfad ist.

Wie wichtig eine gelebte Unternehmenskultur für den Erfolg ist, untermauerte Clive Schlee, langjähriger CEO von Pret a Manger in seinem bewegenden Beitrag, den er in englischer Sprache vortrug. Sein Tenor: Auf die Menschen kommt es an in guten wie auch in fordernden Zeiten.

Den Abschluss bildeten mit Rolf Schumann, CDO der Schwarz Gruppe, und Christoph Keese von Axel Springer hy zwei renommierte Zukunftsdenker. Schumann plädierte dafür, sich verstärkt für Unabhängigkeit bzw. Datensouveränität einzusetzen. Seine Gedanken zum Thema Cybersecurity werden sicher viele Unternehmen auch im Nachgang des Events beschäftigen.

Und Keese machte zum Schluss Mut. Sein Tenor: Deutschland und Europa sind stark im Erfinden, wir haben viele kluge Köpfe und spannende Zukunftsprojekte im Petto und sind dabei, heute das Morgen mitzugestalten, wie er anhand zahlreicher Beispiele untermauerte.

Ein bewegender und inhaltsstarker MMMM-Kongress ging damit zu Ende.